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Warum ich an Jesus Christus glaube

Manchmal sehnen wir uns nach einer Beziehung zu Gott, wobei wir uns fragen, ob es ihn überhaupt gibt.
Gibt es rationale Gründe für den Glauben an Jesus Christus? Forscher und Gelehrte, die sich ernsthaft mit der Bibel auseinander gesetzt haben, stellten mit Erstaunen fest, dass die Bibel in zentralen Fragen authentisch und glaubwürdig ist.

Eine Begegnung mit Gott

Der jüdische Philosoph Martin Buber ist vor allem durch sein Werk „Ich und Du“ bekannt geworden. Seit seinem Erscheinen im Jahr 1923 hat dieses Werk Generationen von Lesern nachhaltig beeinflusst.

In diesem Werk geht es um zwei Begriffspaare „Ich-Du“ und „Ich-Es“. „Ich und Du“ handelt von Beziehung, von Begegnung, von Dialog. Bei „Ich und Es“ ist das Gegenüber ein Objekt, das man bewertet, misst, beurteilt.  Martin Buber betont, dass die Erfahrung der Beziehung, nämlich  „Ich und Du“, Vorrang haben muss. Unsere heutige Gesellschaft ist jedoch stark von „Ich und Es“ geprägt. Manager pflegen zu sagen, dass die Mitarbeiter ihr wertvollstes Kapital sind, jedoch prägen Begriffe wie Leistungsdruck, Wirtschaftlichkeit, Effizienz den Umgang miteinander.

Ich bin bald 30 Jahre verheiratet. Meine Frau und ich haben viele schöne Erfahrungen der Begegnung, des einander Liebens, des einander Schätzens und Verstehens, gemacht.  Manchmal jedoch verirren wir uns, man besteht auf seinem Recht und beurteilt, sogar verurteilt den Partner. Dann verkümmert unser Umgang miteinander zu „Ich und Es“.

Martin Buber betont ferner, dass jede Beziehung ein Echo der tiefsten Beziehung ist, nämlich der Beziehung zu Gott.

„Die verlängerten Linien der Beziehungen schneiden sich im ewigen Du.“1

Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen und meine Eltern haben mir schon früh aus der Bibel erzählt. Ich weiß noch genau wie ich damals in meinem Herzen gesagt hatte: Ich möchte nicht an Gott glauben nur weil meine Eltern gesagt haben, dass ich das tun sollte. Als Kind habe ich dann eines Tages kurz vor meinem 6. Geburtstag den Entschluss gefasst: ich möchte an Gott glauben und zu ihm beten. Nach diesem Gebet habe ich eine große innere Freude und einen tiefen Frieden verspürt. Ich wusste, dass Jesus in meinem Herzen Wohnung gemacht hatte. Es war meine erste Begegnung mit dem ewigen Du.

Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

In dem letzten Jahrhundert ist die Frage nach Gott zunehmend verdrängt worden. Die Naturwissenschaft hat uns ein Weltbild vermittelt, in dem es keinen Platz für Gott gab. Philosophen haben aufbauend auf den Erkenntnissen der Naturwissenschaft eine Weltanschauung ohne Gott entworfen.

Als Christ habe ich mich oft gefragt, ob es rationale Gründe für den Glauben an Gott gibt. In diesem Vortrag möchte ich folgende drei Punkte aufgreifen:

1.  Ist die Bibel echt, d.h. sind die Texte der Bibel so überliefert wie sie ursprünglich verfasst wurden?

2.  Ist die Bibel glaubwürdig? Gibt es Merkmale an denen wir erkennen, dass die Bibel kein normales Buch, sondern das Wort Gottes ist?

3.  Ist Jesus leibhaftig auferstanden? Gibt es historische Beweise für die Auferstehung?

Bevor ich auf diese Fragen eingehe, möchte ich erwähnen, dass es in den letzten 20 Jahren einen Umschwung unter Naturwissenschaftlern und  Gelehrten in der Frage nach Gott gegeben hat. Die Entdeckungen der Physik weisen neu auf Gott hin und unter den Philosophen sind es besonders christliche Anschauungen, die an Bedeutung gewinnen. Diese Entwicklungen haben sich jedoch kaum im allgemeinen Bewusstsein niedergeschlagen.

Die Echtheit der Bibel

Die Echtheit der biblischen Texte ist so häufig angezweifelt worden, dass die populäre Meinung  vorherrscht, sie seien später entstanden und dabei vielfach manipuliert worden.

Als ich kürzlich im Hamburger Hafen spazieren ging, stand in großen Buchstaben auf dem Bürgersteig „die Bibel ist eine Märchenbuch“.

Der Religionswissenschaftler Bart Ehrman schrieb ein Bestseller, „Misquoting Jesus“, in dem es heißt: „Je mehr ich die Überlieferung der Manuskripte des Neuen Testaments studierte, desto mehr wurde ich gewahr wie einschneidend die Texte im Lauf der Jahre durch die Kopisten verändert wurden.“ 2

Ein Göttinger Theologieprofessor hat geschrieben: „Dass Jesus tatsächlich auf dem See gegangen sei, einen Sturm gestillt, Brot vermehrt, Wasser in Wein verwandelt und Tote auf erweckt habe, wird heute von niemandem mehr ernsthaft angenommen.“3

Neutestamentliche Textkritik

Es gibt einen Wissenschaftszweig, der sich speziell mit biblischen Manuskripten und deren Echtheit befasst. Etliche Wissenschaftler haben ihr ganzes Leben dem Studium dieser Manuskripte gewidmet. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist, dass das Neue Testament zu mehr als  99,5 % genauso überliefert ist wie es ursprünglich geschrieben wurde.

„Das Neue Testament ist nicht nur in mehr Manuskripten überliefert worden als jedes andere Werk der Antike, sondern ist auch in reinerer Form überliefert worden als jedes andere große Werk – eine Form die 99,5% rein ist.“ 4

Wenn man die Manuskripte des Neuen Testaments mit anderen Schriften des Altertums vergleicht, wird bewusst, wie fundiert diese Aussagen sind. Von Julius Caesar beispielsweise sind nur zehn Manuskripte überliefert worden. Ferner liegen mehr als  900 Jahre zwischen dem ursprünglichen Schreiben und den überlieferten Manuskripten. Es sind zu wenig Fundstücke, um eine Bewertung der Textgenauigkeit durchführen zu können. Beim Neuen Testament dagegen gibt es mehr als 5000 Manuskripte, die uns aus dem Altertum erhalten geblieben sind. Es liegen weniger als 40 Jahre zwischen dem Schreiben des Johannesevangeliums und dem am frühesten erhaltenen Dokument, nämlich dem Papyrus P52, das einige Verse aus dem Johannesevangelium enthält.

Verfasser/Titel

Wann verfasst

Früheste Abschrift

Anzahl Kopien

Genauigkeit der Kopien

Caesar

1. Jahrhundert v. Chr.

900 n. Chr.

10

 

Livius

1. Jahrhundert v. Chr.

 

20

 

Tacitus

ca. 100 n. Chr.

1100 n. Chr.

20

 

Herodotus

5. Jahrhundert v. Chr.

900 n. Chr.

8

 

Homer

9. Jahrhundert v. Chr.

 

643

95%

Neues Testament

ca. 50 - 100 n. Chr.

ca. 130 n. Chr.

5.000

99+%

5


Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn eine Koryphäe für alte Handschriften, wie Sir Frederic Kenyon, der Direktor des Britischen Museums war, sagt:

„Die Zeitspanne zwischen der Datierung der ursprünglichen Texte und der frühesten erhaltenen Belege ist so klein, dass sie vernachlässigt werden kann, womit uns die letzte Grundlage für jeden Zweifel daran entzogen ist, dass der Text der Heiligen Schrift im wesentlichen genauso überliefert wurde, wie er ursprünglich lautete. Damit können sowohl die Authentizität als auch die weitgehende Unverfälschtheit der Schriften des Neuen Testaments als endgültig erwiesen gelten.“6

Sir William Ramsay prüft das Neue Testament

Bemerkenswert ist die Geschichte von Sir William Ramsay. Er war ein schottischer Althistoriker und Klassischer Archäologe, lehrte eine Zeit lang als 1. Professor für klassische Archäologie in Oxford und später in Aberdeen. Er lebte von 1851 bis 1939. Für seine Leistungen wurde er 1906 geadelt und war Ehrendoktor von 9 Universitäten. Sein besonderes Interesse galt der historischen Geographie von Kleinasien. Bei solcher Forschung ist es normal, dass man verfügbare Quellen aus dem Altertum studiert. Er ging zunächst davon aus, dass die Schriften des Neuen Testaments viele geografische und archäologische Irrtümer enthalten würden. Die  Apostelgeschichte deckte sich zwar mit seinem Forschungsgebiet, galt jedoch unter Theologen seiner Zeit als das unglaubwürdigste Buch des Neuen Testaments. Sir Ramsay berichtet, wie ein kleines Detail  in Apostelgeschichte14:6 für ihn zum Augenöffner wurde. An dieser Stelle wird erwähnt, dass Paulus von Ikonien nach Lykaonien floh. Zurzeit von Ramsay galt Ikonien unter allen Gelehrten als eine Stadt, die in der Römerzeit zum Gebiet Lykaonien gehörte.  Jemand der die Apostelgeschichte zu einer späteren Zeit niedergeschrieben hätte, hätte nie festgehalten, dass Paulus von Ikonien nach Lykaonien floh. Es wäre wie wenn einer von einem Umzug von Altona nach Hamburg berichtet. Das macht keinen Sinn, da Altona zu Hamburg gehört. Die Forschungsarbeiten von Sir Ramsay förderten zu Tage, dass Ikonien zurzeit von Paulus nicht zu Lykaonien gehörte. Sir Ramsay folgerte, nur ein Augenzeugen-Bericht konnte dieses Detail korrekt wiedergeben. Nach dieser Entdeckung, begann Sir Ramsay die Schriften von Lukas mit besonderer Aufmerksamkeit zu lesen und mit seinen Forschungsarbeiten zu vergleichen. Sein Urteil nach vielen Jahren sorgfältiger Auseinandersetzung damit war:

„Lukas ist ein erstklassiger Historiker, nicht nur sind seine Fakten glaubwürdig, er besitzt die Gabe der angemessenen geschichtlichen Wiedergabe…kurz gesagt, dieser Verfasser gehört zu den allergrößten Historikern.“7

Sir William Ramsay hat die Schriften von Lukas nicht als Theologe sondern als Historiker und Archäologe geprüft und ist dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass Lukas nicht nur der Verfasser, sondern dass er äußerst genau und mit vielen historischen Bezügen geschrieben hat. Sir Ramsay bestätigte von seinem Standpunkt aus die Echtheit der neutestamentlichen Schriften.

Wie häufig ist der Eindruck vermittelt worden, besonders aus der theologischen Ecke der historisch-kritischen Bibelforschung, dass die Texte der Bibel nachträglich vielfach verändert wurden, um bestimmte theologische Positionen zu festigen.

Wenn man jedoch wie Sir William Ramsay die Bibeltexte genau prüft kommt man zu dem Ergebnis, dass sie nicht nur echt sondern auch von hoher inhaltlicher Qualität sind. Lukas wollte kein Historiker sein, sondern eine Biographie über das Leben Jesu und die Anfänge des christlichen Glaubens schreiben. Ramsay bezeichnet ihn jedoch als einen der allergrößten Historiker.

Warum ist die Echtheit der Bibel von Bedeutung? Die Bibel behauptet Gottes Wort zu sein. Als solches ist sie sein Sprechen zu uns Menschen. Mehr noch, die Bibel ist der Zugang zu dem ewigen Du. Jesus sagte:

„Es steht geschrieben: Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.“8

Deshalb ist die Bibel für mich ein lebendiges Buch. Wie oft bin ich Gott darin begegnet.

Die Glaubwürdigkeit der Bibel

Gibt es Merkmale, anhand derer man prüfen kann, ob die Bibel einzigartig ist und Gott der Urheber sein muss? Ein besonderes Merkmal sind die Weissagungen. In dieser Hinsicht ist die Bibel einzigartig. Es gibt keine andere bedeutende religiöse Schrift, die Weissagungen beinhaltet. Die Bibel dagegen enthält sehr viele Weissagungen.

Jesus hatte z.B. die Zerstörung Jerusalems, die im Jahr 70 n. Chr. durch Titus geschah, geweissagt. Einige Theologen, die Weissagungen nicht für möglich halten, meinen, dass Jesus dies nie gesagt hätte  und möchten das Verfassen dieses Abschnittes von dem Matthäus-Evangelium deutlich später datieren.  Bezeichnend ist jedoch, dass ein beachtlicher Teil der christlichen Gemeinde in Jerusalem vor der Belagerung Jerusalems aufgrund von genau dieser Weissagung die Stadt verließ und nach Pella auf die andere Seite des Jordans ging.

Daniel war ein jüdischer Jüngling, der um 600 v. Chr. nach Babylon weggeführt wurde. Er diente in hoher Stellung am Hof des Königs.

Er empfing um 540 v. Chr. detaillierte Visionen über die Zukunft, besonders über die 4 Weltreiche, nämlich das Babylonische, das Medo-Persische, das Griechische und das Römische. Da diese Weissagungen so genau waren, datiert die historisch-kritische Bibelforschung die Entstehung dieser Schrift mehrere Hundert Jahre später, da sie Weissagungen ausschließt.

Der jüdische Historiker Josephus erzählt jedoch, dass, als Alexander der Große nach Jerusalem einzog, die Priester ihm das Buch Daniel zeigten. Er erkannte, dass wichtige  Weissagungen über das griechische Reich von ihm handelten. Darauf ihn behandelte er die Juden ausgesprochen wohlwollend, obwohl sie Freunde der Perser und somit seine Feinde waren.

Der Zeitpunkt vom Kommen Christi

Eines der großen Weissagungen von Daniel bezieht sich auf den Zeitpunkt des Kommens des Messias.

Der entscheidende Abschnitt ist:

„Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis auf den Messias, den Fürsten, sind sieben Wochen und 62 Wochen.“9

Das Wort im Urtext für Woche hier ist „Siebener“. Das heißt, die Einheit kann Tage oder Jahre sein. Aus dem Zusammenhang ist es klar, dass es sich um Jahre handeln muss.

Einer, der sich mit dieser Weissagung beschäftigt hat, ist Sir Robert Anderson. Er war leitender Beamter bei Scotland Yard in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er war nicht nur ein hervorragender Kriminalbeamter sondern auch ein tiefgläubiger Christ. Er hat diese Weissagung auf ihre Erfüllung geprüft und dabei von historischen Quellen Gebrauch gemacht. Seine Arbeit ist in dem Buch „The Coming Prince“ festgehalten.

Eine zweite Quelle für die nachfolgende Darlegung ist das Buch  „Chronological Aspects of the Life of Christ” von Dr. Harold Hoehner, der Theologie-Professor in Dallas, Texas in der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts war.

Zunächst wollen wir den Anfangspunkt feststellen.

Der Anfang ist durch den Befehl Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen gegeben. Dieser Befehl wurde gemäß Nehemia 2: 1-8 vom König Artahsasta im 20. Jahr seiner Herrschaft im Monat Nisan erlassen. Aus Geschichtsquellen wissen wir, dass dieser Zeitpunkt der 5. März 444 v. Chr. war.

Der Zeitpunkt des Kommens des Messias war sein triumphaler Einzug nach Jerusalem. Dies war der einzige Zeitpunkt, an dem er als Messias vom Volk Israel anerkannt wurde. Dieses Ereignis war in Sacharja 9:9 geweissagt worden. Die Erfüllung wird in Lukas 19:28-40 berichtet. Der Zeitpunkt seines Kommens war der 30. März 33 n. Chr.

Ferner wissen wir, dass er an einem Freitag gekreuzigt wurde. An diesem Freitag begann das große jüdische Fest Passah (unser Ostern). Dieser Tag musste der 14. im Monat Nisan sein. Je nach Jahr fiel der 14. auf einen anderen Wochentag. Die Konstellation, dass das Passah-Fest am Freitagabend begann,  ergab sich im Jahr 33 n. Chr. Davor gab es die Konstellation im Jahr 30 n. Chr. und nach 33 dauerte es mehrere Jahre bis sie wieder eintrat. 

Sein triumphaler Einzug in Jerusalem war genau 5 Tage davor, dies geht aus Johannes 12 hervor. Somit können wir den 10. Nisan, das dem 30. März entspricht, als das Datum für sein Kommen bestimmen.

Das Lukas-Evangelium liefert uns einige Bezugspunkte, anhand derer wir die Zeiten festmachen können. Johannes der Täufer war 30 Jahre alt als er seinen Dienst im 15. Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius anfing. Tiberius war Nachfolger von Kaiser Augustus, der am 19. Aug. 14 n. Chr. starb. Am gleichen Tag übernahm Tiberius die Macht. Somit fing das 15. Jahr von Tiberius am 19. Aug. 28 n. Chr. an. Johannes begann seinen Dienst im Frühjahr, vermutlich im März/April 29 n. Chr. Jesus war 6 Monate jünger als Johannes der Täufer und er war etwa 30 Jahre alt als er  getauft wurde. Dieser Zeitpunkt lag somit um Aug. 29 n.Chr. Aus dem Johannes-Evangelium wissen wir, dass er etwa 3 ½ Jahr diente. Die Kreuzigung muss deshalb im Jahr 33 n. Chr. gewesen sein.

Anfangs- und Endpunkte sind bestimmt, jetzt wollen wir die Zeitdauer dazwischen berechnen.

Zunächst muss geklärt werden, welcher Kalender für die Berechnung gültig ist. Die Juden benutzten einen Mondkalender, in dem jeder Monat 30 Tage hat. Von Zeit zu Zeit haben sie einen Schaltmonat eingeschoben, um die Synchronisation mit dem Sonnenjahr zu gewährleisten. Es gibt jedoch in der Bibel das sogenannte prophetische Jahr, das fest 360 Tage im Jahr hat. Dieser Kalender hat für die Weissagung Gültigkeit. Somit entsprechen die 69 Jahrwochen bzw. 483 Jahre genau 173.880 Tage.

Die Vergleichsrechnung nach unserem Kalender ergibt für den Zeitraum von 444. v.Chr. bis 33 n.Chr. 476 Jahre. Hierbei ist zu beachten, dass 1. v. Chr. bis 1. n.Chr. nur 1 Jahr ist.

Sir Robert Anderson schrieb an das Royal Astronomical Society um zu erfahren, wie lang genau ein Jahr ist. Die Zahl ist 365,24219879 Tage.

476 Jahre mit dieser Zahl multipliziert ergibt genau 173.855 Tage.  Dazu  müssen wir die Differenz zwischen dem 5. März (444 v. Chr.) und dem 30. März (33 n. Chr.), nämlich 25 Tage hinzufügen. Somit kommen wir nach unserem Kalender auf die Zahl von 173.880 Tage. Dieses Ergebnis entspricht auf den Tag genau der Berechnung nach dem prophetischen Kalender.

Die Genauigkeit dieser Weissagung übertrifft bei Weitem den Anforderungen an die Mondlandung. Zunächst wird ein Startdatum, das lange nach dem Tod von Daniel eintritt, definiert. Das war der Befehl Jerusalem aufzubauen. Dann wird die Dauer bis zum Kommen des Messias definiert, und zwar nach 483 prophetischen Jahren auf den Tag genau. Dann wird der Messias geboren und es sind so viele Ereignisse, die er erleben und erfüllen musste. Auf den Tag genau reitet er auf einem Esel nach Jerusalem hinein, wird von der Volksmenge als Messias anerkannt und erfüllt die Weissagung.

Selbst wenn man die Termine kennt, ist es bei komplexen Projekten beinahe unmöglich, die Termine zu halten. Ich als Ingenieur kenne das aus vielen Projekten.

Wie wahrscheinlich ist die Erfüllung von Weissagungen

Der Mathematiker Peter Stoner hat 8 bekannte Weissagungen über den Messias zusammen gestellt und die Wahrscheinlichkeit dafür berechnet, dass jemand zufällig diese Weissagungen erfüllt. Er kam auf die Wahrscheinlichkeit von 1:1017.

Daraufhin hat er die Berechnung auf 48 bekannte Weissagungen ausgedehnt und ist auf die Wahrscheinlichkeit von 1:10157 gekommen. Das entspricht in etwa der Zahl der Elektronen im Universum.10

Es gibt jedoch mehr als 300 Weissagungen im Alten Testament über den Messias, die alle von Jesus erfüllt wurden.

Diese Weissagungen beweisen, dass die Bibel kein normales Buch ist, sondern von Gott inspiriert wurde. Ferner beweisen sie, dass Jesus der Messias war.

Jesus betonte, dass die Schriften des Alten Testamentes von ihm erzählen. Insofern sind die Weissagungen Wegweiser zum ewigen Du. Es geht darum, dass wir zu ihm kommen und ihn näher kennen.

„Und er begann bei Mose und allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was von ihm gesagt war.“11

„Ihr durchforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben; und jene sind es, die von mir zeugen; und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um ewiges Leben zu haben.“12

Die Auferstehung Jesu

Die letzte Frage betrifft die Auferstehung Jesu. Ist er wirklich leibhaftig auferstanden? Gibt es historische Beweise dafür?

Wenn Jesus auferstanden ist, dann ist dies der stärkste Beweis dafür, dass er der Christus Gottes war. Wir müssen ferner davon ausgehen, dass die Botschaft der Bibel auch für uns relevant ist.

Zunächst möchte ich  auf Wolfhart Pannenberg verweisen, Professor für Theologie in München. Er ist einer der angesehensten evangelischen Theologen der Gegenwart.

Er sagt, dass die historischen Beweise für die Auferstehung Jesu so erdrückend sind, dass jeder Historiker, der sich damit beschäftigt, zu dem Schluss kommen muss, dass Jesus leibhaftig auferstanden ist.

Drei allgemein anerkannte Tatsachen

Es gibt klare Beweise besonders für drei entscheidende Tatsachen bezüglich der Auferstehung Jesu.

1. Das leere Grab

William Craig, Professor für Philosophie an Biola University in Kalifornien  schreibt:

„…fast alle Gelehrten des Neuen Testaments sind sich einig, dass Jesu Begräbnis eine der fundiertesten Tatsachen über Jesus ist.“13

Sowohl die Juden als auch die Jünger kannten das Grab, in dem Jesus begraben wurde. Wenn es nicht leer gewesen wäre, hätten die Jünger keinen Grund gehabt, an die Auferstehung Jesu zu glauben.

Die Botschaft der Jünger, nämlich dass Jesus auferstanden sei, wäre in sich zusammen gefallen, wenn die Juden gewusst hätten, er wäre noch dort begraben. Bemerkenswert ist, dass die Verkündigung über die Auferstehung in Jerusalem anfing, genau an dem Ort, an dem Jesus begraben wurde.

Die jüdischen Behörden hatten Interesse, die Botschaft der Jünger zu widerlegen. Wenn sie die Möglichkeit gehabt hätten, auf den Leichnam Jesu zu verweisen, hätten sie es mit Sicherheit getan.

2. Die Erscheinungen des Auferstandenen

Bereits zur Zeit des Neuen Testaments gab es unter manchen Christen Zweifel hinsichtlich der Auferstehung. Der Apostel Paulus begründet die Auferstehung unter anderem mit einer Aufzählung von Zeugen, die den auferstandenen Jesus gesehen hatten:

„ …und dass er gesehen wurde von Kephas, danach von den Zwölf. Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt geblieben sind, etliche aber sind entschlafen. Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Am letzten nach allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden.“14

 Paulus verweist darauf, dass die meisten Zeugen zu der Zeit noch lebten, d.h. man konnte nachfragen und sich das bestätigen lassen. 

Bezeichnend ist die Erwähnung von Jakobus, der zwar ein  Bruder von Jesus war, jedoch nicht an ihn glaubte. Nachdem er den Auferstandenen gesehen hatte, wurde er jedoch zu einem hingegebenen Nachfolger von Jesus.

Paulus selbst war ein Gegner der Christen, der durch die Begegnung mit dem Auferstandenen eine völlige Kehrtwendung machte.

Kritiker bezeichnen die Erscheinungen als Halluzinationen. Die Psychologie kennt jedoch keine Fälle von Massen-Halluzinationen. Ferner gab es bei den Jüngern und den anderen Zeugen keine Erwartungshaltung, dass Jesus auferstehen würde. Ein jüdischer Theologe, der kein Christ ist, sagt hierzu: „Wenn sie aufgrund von Halluzinationen zu der Überzeugung gelangten, dass Jesus auferstanden sei, dann ist dieses Wunder größer als die Auferstehung“.

3.  Der Ursprung des christlichen Glaubens

Selbst die Kritiker des Neuen Testaments müssen zugeben, dass die Jünger überzeugt waren, den auferstandenen Jesus gesehen zu haben. Die Auferstehung Jesu war ihre zentrale Verkündigung. Wenn Jesu Auferstehung nicht stattgefunden hätte, wie kamen sie dazu, die Auferstehung zum zentralen Thema zu machen. In ihrem jüdischen Hintergrund gab es dafür keine Basis. Noch ist dies etwas was sie von den heidnischen Religionen hätten übernehmen können.

Die einzige Erklärung die bleibt ist, dass Jesus tatsächlich auferstanden ist.

Der angesehene Theologe C.F.D. Moule, der lange Zeit an der Universität Cambridge lehrte, sagt hierzu: 

„…die Geburt und die schnelle Verbreitung der christlichen Kirche…bleiben ein ungelöstes Rätsel für jeden Historiker, der es ablehnt, die einzige Erklärung, die die Kirche selbst anbietet, ernst zu nehmen.“15

„Wer hat den Stein bewegt“

Frank Morison war ein gebildeter Engländer, der von 1881 bis 1950 lebte. Er bezeichnete sich selbst als großen Skeptiker bezüglicher der Wunder im Neuen Testament. Für ihn war Jesus lediglich ein großartiger Mensch. Er hatte jedoch Gelegenheit sich eingehend sowohl mit der Kultur und Geschichte des nahen Ostens als auch mit der Literatur zum Thema Jesus zu beschäftigen. Je mehr er sich damit auseinander setzte, umso mehr gelangte er zum Urteil, dass Jesus tatsächlich auferstanden sei. Sein Buch bekam den Titel „Who Moved the Stone“ und das 1. Kapitel hatte die Überschrift: „Das Buch, das sich weigerte, geschrieben zu werden“. Statt Skeptiker wurde er ein überzeugter Christ, weil die Tatsachen für die Auferstehung Jesu so eindeutig sind.

Begegnung mit dem Auferstandenen

Wenn wir uns ernsthaft mit den rationalen Gründen für den Glauben an Jesus Christus beschäftigen, stellen wir fest, dass sie sehr überzeugend sind. Sir William Ramsay ist nur einer von vielen Zeugen, die bestätigen, dass die Bibel authentisch ist.

Die Weissagungen sind ein schlagender Beweis, dass Gott die Bibel inspiriert hat.

Die Auferstehung Jesu, die historisch belegt ist, ist in meinen Augen der stärkste Beweis für die Existenz Gottes und dass Jesus Gottes Sohn war.

Das Zeugnis der ersten Christen war, dass der Auferstandene in einer lebendigen Beziehung zu ihnen stand. Paulus schrieb:

„Ich lebe, aber nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber nun lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“16

Der eigentliche Grund, warum ich an Jesus Christus glaube ist, dass er lebt, mich liebt und dass es eine tiefe Beziehung zwischen ihm und mir gibt. Diese Beziehung zu ihm gibt meinem Leben Sinn und Inhalt.

Das Zeugnis der Bibel ist, dass Gott diese Beziehung zu jedem von uns sucht. Er möchte, dass wir zu ihm finden. Deshalb schrieb Paulus im Römerbrief:

„Aber die Gerechtigkeit aus dem Glauben spricht so: Sage nicht in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen? – das heißt, Christus herabzuholen –, oder: Wer will in den Abgrund hinabsteigen? – das heißt, Christus von den Toten heraufzuholen –, sondern was sagt sie? Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen. Dies ist das Wort des Glaubens, das wir predigen. Denn wenn du mit deinem Munde bekennst Jesus, dass er der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.“17

Stephen Gullans

1

Martin Buber, Ich und Du, S. 71 (Reclam)

2

Bart  D. Ehrman, Misquoting Jesus, S. 207

3

Gerd Lüdemann, Der große Betrug

4

Norman L. Geiser und William E. Nix, A General Introduction to the Bible, 1963, S. 361

5

Norman L. Geiser, Christian Apologetics, S. 307

6

F. Kenyon, The Bible and Archaeology1940, S.288-89

7

Sir William Mitchell Ramsay, The Bearing of Recent Discovery on the Trustworthiness of the New Testament, 1915, S. 222

8

Matthäus-Evangelium 4:4

9

Daniel 9:24-27  

10

Peter W. Stoner, Science Speaks

11

Lukas-Evangelium 24: 25 – 27

12

Johannes-Evangelium 5:39 – 40

13

William Craig, Reasonable Faith, S. 273

14

Der Apostel Paulus, 1. Korintherbrief 15:5-8

15

C.F.D. Moule, The Phenomenon of the New Testament, Studies in Biblical Theology, S.13

16

Der Apostel Paulus, Galaterbrief 2:20

17

Römerbrief 10:6 - 9