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Was ist unsere Haltung angesichts der vielen Trennungen unter uns Christen?

Das große Gebet von Jesus bevor er ans Kreuz ging war für die Einheit der Gläubigen (Joh. 17). Zur Zeit der ersten Apostel gab es auch diese Einheit unter den Christen. Heute jedoch finden wir eine Situation vor, in der es unzählige unterschiedliche Gruppen von Christen gibt. Was ist unsere Haltung dazu?


Spaltung in der Gemeinde am Ort wurde verurteilt


In der Gemeinde in Korinth gab es Parteiungen, da manche für Paulus, andere für Apollos oder Petrus waren. Diese Parteiungen wurden von Paulus mit klaren Worten verurteilt (1. Kor. 1: 10-13). Einige in Korinth beriefen sich auf Christus und auch das wurde von Paulus verurteilt, da sie sich damit von den anderen abgrenzten.
Wir sind in einer Zeit geboren, in der es bereits viele Gruppierungen gibt
Die heutige Situation kam im Neuen Testament nicht vor und deshalb gibt es kein Wort von den Aposteln dazu. Wir glauben jedoch, dass Gott in seiner Allwissenheit die heutige Situation vorhersah und Hilfe durch sein Wort gegeben hat.


Nord- und Südreich


Gottes auserwähltes Volk im Alten Bund, die Juden, sollte ein Volk für Gott sein. Aufgrund von König Salomos vielen Sünden war Gottes Strafe, das Volk in zwei Reiche zu teilen (1. Kön. 11:29-36). Der größere Teil vom Volk, nämlich 10 Stämme, fielen von Salomos Nachfolger als König ab und bildeten das Nordreich, Israel. Wer zu der Zeit im Gebiet von Israel lebte, gehörte zum Nordreich. Gott hat auch eine Reihe von Propheten zu ihnen geschickt, deren Worte auch ein Teil der Schrift bilden. Ein großes Problem war, dass der König vom Nordreich Angst hatte, dass wenn das Volk nach Jerusalem zum Anbeten ginge, könnte es vom König von Juda beeinflusst werden und von ihm abfallen (1. Kön. 12:26-32). Deshalb richtete er Ersatzheiligtümer auf seinem Gebiet ein und das wurde zur Sünde.
Durch den Fall von Salomo war Gott entgegen seines Vorsatzes für sein Volk gezwungen, das Volk zu trennen, um noch größeren Schaden von seinem Volk abzuwenden. Allerdings hat Gott viel später durch den Propheten Hesekiel die Verheißung gegeben, dass sein Volk wieder eins sein würde (Hes. 37:15-28).


Die Reformation und Protestantismus

Als Luther vor 500 Jahren Stellung gegen den Ablasshandel nahm, wollte er sich nicht von der Kirche trennen, sondern sie vielmehr reformieren. Die katholische Kirche ließ das nicht zu, sondern brandmarkte ihn als Ketzer. Das war sicherlich von Gott vorgesehen, denn nur so konnte die Rechtfertigung durch den Glauben als Grundlage für die Gott-Zugehörigkeit Fuß fassen. Verschiedene Denominationen sind später aus analogen Gründen entstanden. Diese Trennungen waren notwendig, da sonst Gottes Wirken erstarrt und durch religiöse Systeme unterdrückt worden wäre. Das Wirken Gottes in der Geschichte darf jedoch die vielen Spaltungen nicht rechtfertigen, die aus falschen Motiven entstanden sind.


Unsere Haltung


Wir sind Christen in einer sehr gespalteten christlichen Welt geworden und können die historische Entwicklung nicht ungeschehen machen. In unseren Herzen ist jedoch ein Verlangen nach Einheit unter uns Gläubigen. Dieses Verlangen stammt von Gott. Wir sind überzeugt, dass der Ursprung unserer Einheit als Volk Gottes, unsere Einheit mit dem Vater und dem Sohn ist (Joh. 17:21-24). Was ist dann unsere Haltung anderen Gläubigen gegenüber?
Wir haben eine Verantwortung die Einheit des Geistes festzuhalten (Eph. 4:3-6). Alle wahren Christen gehören zu dem einen Leib Christi und wir sollen in unseren Herzen diese Einheit bewahren. Der Apostel Paulus ermutigte die Gläubigen, im Leben zu wachsen und zur Einheit des Glaubens zu gelangen (Eph. 4:13-16). Wir sind überzeugt, je mehr wir im Leben wachsen, desto mehr werden wir in Einheit zusammengefügt und der Leib Christi wird auferbaut.
Der Apostel Johannes betont in seinem Brief, dass wir Christen zwei Merkmale haben (1. Joh. 3: 7-18):
• Wir lieben die Brüder
• Wir tun Gerechtigkeit.
In Offenbarung ist das Wort Jesu an jede Gemeinde und jeden Gläubigen, sein Wort zu hören und zu überwinden.
Wir glauben, dass wenn wir sein Wort halten und ihn suchen, er uns durch seinen Geist leiten wird. Seinem Leiten sollen wir treu sein.